06. Juli 2023

AG Umwelt, Wald und Energie erörtert die Idee der Lichtenauer Klimagärten

Die Arbeitsgruppe informierte sich über das Thema Klimagärten. Brachliegende Kleinflächen für zukünftige Projekte werden gesucht.

Im Rahmen der Arbeitsgruppe "UWE", die sich in diesem Jahr vermehrt mit Themen wie Biodiversität und Klimafolgenanpassung auseinandersetzt, erläuterte die Referentin Daniela Krause von "machsgrün" zunächst den Begriff "Permakultur" um dann einen anschaulichen Spannungsbogen zu Ideen rund um potentielle Wald- und Klimagärten in Lichtenau zu ziehen.

Die Attelnerin ist Permakultur-Designerin und wandelt brachliegende Flächen mit und für Gruppen und Teams um. „Dieser Sommer zeigt wieder deutlich, dass wir unsere Art, über Garten und Gärtnern zu denken, ändern müssen – denn eine durchgehende Intensiv-Bewässerung von Juni bis September ist weder sinnvoll und finanziell tragbar,“ begründet Frau Krause ihre Idee. „Mit der Idee der Lichtenauer Klimagärten bieten wir für alle Interessierten die Möglichkeit, neue klimaangepasste Garten-Konzepte kennen zu lernen und zu erproben.“

Ein weiteres, noch nicht so bekanntes Konzept ist der sogenannte Waldgarten: In unseren Breiten ist die natürliche Vegetation ein Mischwald, d.h. wenn wir eine Fläche nur lange genug sich selbst überlassen, wird sich hier wieder ein Wald entwickeln. Je weiter eine Form der Bewirtschaftung davon entfernt ist – z.B. eine Monokultur aus einjährigen Pflanzen wie Weizen – desto mehr Arbeit, Energie und Wasser muss aufgewendet werden, um dieses System zu erhalten. Und selbst dann sehen wir uns immer noch einer kontinuierlichen Verarmung der Böden gegenüber.

Ein Waldgarten simuliert die einzelnen Schichten eines Jungwaldes und setzt damit gezielt auf die stimulierende Wirkung der Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Pflanzen und Tieren. Bei der Auswahl der Pflanzen werden vor allem essbare mehrjährige Sorten ausgesucht. Dadurch, dass sich aus den einzelnenn Pflanzen relativ zügig ein komplexes Ökosystem entwickelt, wird auch gleichzeitig wertvoller und artenreicher Lebensraum für Insekten und Tiere geschaffen.

„Ein solcher Waldgarten ist deutlich pflegeleichter als ein klassischer Nutzgarten. Auch hier können Freizeit- und Wellness-Elemente hervorragend integriert werden – die Hängematte unter den Obstbäumen ist nur ein Beispiel dafür!“ schwärmt Daniela Krause, die auch mit mehreren Schulen der Region an ähnlichen Konzepten arbeitet.

Flächen für machbare Pflanzprojekte gesucht
Im Namen aller Beteiligten der AG UWE erklärt Günter Voß, Klimaschutzmanager und Moderator, dazu: „Wir möchten, dass Lichtenau grüner wird und wollen so viele Einwohner/innen wie möglich dazu einladen, diesen Weg mit zu gestalten. Unsere Vision ist es, unter dem Projektschirm der Lichtenauer Klimagärten in möglichst jedem der 15 Dörfer zunächst erstmal kleinere machbare Pflanzprojekte durchzuführen. Jede und jeder mit einer Idee für eine Stelle, die nachhaltig mit mehrjährigen essbaren und ökologisch sinnvollen Pflanzen begrünt werden könnte, kann sich direkt melden. Wir überlegen dann, wer aus dem jeweiligen Umfeld für die gemeinsame Planung und Umsetzung gewonnen werden kann und wie auch eine nachhaltige Pflege dieser Mini-Gärten gestaltet werden kann.“

Alle Lichtenauer Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Unternehmen, Einrichtungen jeglicher Art, Schulen, Kindergärten, Seniorenheime sind freundlichst angehalten, sich einmal aufmerksam umzuschauen und nach brachliegenden Kleinflächen zu suchen. Die Arbeitsgruppe UWE freut sich über jeden Impuls.